Erfahren Sie hier, wie Einrichtungen des Gesundheitswesen von der Nutzung einer ERP-Software mit Finanz- und Logistikfunktionen profitieren.
Jede Branche ist einzigartig und zeichnet sich durch spezifische Prozesse aus, die von einer geeigneten Unternehmenssoftware digital abgebildet werden müssen. Sektoren wie das Gesundheitswesen stellen besonders spezifische und teils hohe Anforderungen an eine Business Software. Allein in Bezug auf den Datenschutz gibt es vieles zu beachten. Schließlich verarbeiten Gesundheitseinrichtungen sehr sensible personenbezogene Daten, die es um jeden Preis zu schützen gilt. Im Folgenden wollen wir uns daher einmal näher mit ERP-Software für das Gesundheitswesen auseinandersetzen und aufzeigen, in welchen Bereichen ein solches System Health Care Prozesse optimieren kann. Zunächst muss jedoch die folgende Frage beantwortet werden: Was ist ERP?
Das Enterprise Resource Planning
„ERP“ ist die Abkürzung für Enterprise Resource Planning; zu Deutsch Geschäftsressourcenplanung. Hierbei handelt es sich um die zentrale Aufgabe eines Unternehmens, alle ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen möglichst effizient und zielführend einzusetzen. Dazu zählen Materialien wie auch finanzielle Mittel oder Personal. Im Zeitalter der Digitalisierung nutzen Unternehmen für die Geschäftsressourcenplanung zumeist digitale Helfer. ERP-Systeme ermöglichen es Unternehmen, alle ERP-Prozesse digital abzubilden, zu steuern und zu optimieren. Jede Branche hat dabei eigene Anforderungen an ein adäquates System. Im Folgenden sollen daher nun einmal einige, wichtige Funktionen und Einsatzmöglichkeiten einer ERP-Software für eHealth beleuchtet werden.
ERP-Software für eHealth
Die Bezeichnung „eHealth“ oder „E-Health“ ist ein Sammelbegriff für den Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen. Softwarelösungen für das Gesundheitswesen sind überaus vielfältig und kommen in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz. Dazu zählen:
- Die Verwaltung,
- die Überwachung,
- die Vorbeugung,
- die Diagnose und
- die Behandlung.
In Bezug auf ERP-Software ist der Verwaltung ein hoher Stellenwert zuzusprechen. Wir wollen uns demnach an diesem Rahmen vor allem mit e-Health Funktionen auf dem Bereich der Geschäftsressourcenplanung auseinandersetzen.
Logistikmanagement
Dem Bestands- und Logistikmanagement ist im Gesundheitswesen ein hoher Stellenwert zuzusprechen. Dies gilt insbesondere für Produkte mit Ablaufdatum. Um Verschwendung zu vermeiden, können Gesundheitseinrichtungen auf ERP-Software zurückgreifen, die eine Bestandsverwaltung nach FEFO-Prinzip (First Expired – First Out) unterstützt.
Finanzmanagement
Auch in den Bereichen Rechnungswesen und Finanzen kann eine ERP-Software Gesundheitsorganisationen unterstützen. So müssen beispielsweise die Tarife berücksichtigt werden, gemäß derer Einrichtungen wie Krankenhäuser Gebühren erheben können. Schließlich können Gesundheitseinrichtungen die Gebühren, die sie erheben, nicht selbst bestimmen. Stattdessen werden diese zweimal im Jahr von der deutschen Regierung festgesetzt. Um sicherzustellen, dass die richtigen Tarife automatisch berechnet werden, können Gesundheitseinrichtungen daher auf sogenannte Gebührenabrechnungssysteme zurückgreifen.
Rollenbasierte Benutzeroberfläche
Der Datenschutz spielt im Gesundheitswesen eine enorm hohe Rolle. Um sicherzustellen, dass alle datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, empfiehlt sich im Gesundheitswesen die Nutzung einer ERP-Software mit rollenbasierten Benutzeroberflächen. Vom Rezeptionisten über den Krankenpfleger bis hin zum Oberarzt werden so auf einen Blick alle wichtigen Informationen und Funktionen für den jeweiligen Benutzer ersichtlich; ohne, dass sensible personenbezogene Daten gefährdet werden.
Das Lizenzmodell
Neben dem Funktionsumfang müssen sich Gesundheitseinrichtungen auf der Suche nach einem geeigneten System noch mit der Frage nach dem richtigen Lizenzmodell befassen. Grundsätzlich ist hier zwischen:
- On-Premises bzw. lokal,
- Cloud,
- gehostet und
- hybrid
zu differenzieren. On-Premises Systeme werden auf den lokalen Servern der Einrichtung installiert und von dort aus auch betrieben. Dazu müssen zunächst Softwarelizenzen erworben werden. Die Gesundheitseinrichtung befindet sich dann im Besitz des gesamten Systems mit all seinen Komponenten. Dem gegenüber steht die Cloud. Cloud-Systeme werden auch als SaaS ERP-Software (Software as a Service) bezeichnet. Cloudbasierte ERP-Software wird Unternehmen über das Internet bereitgestellt. Das System befindet sich nicht in Besitz der Einrichtung. Stattdessen entrichtet sie, zumeist auf monatlicher bzw. jährlicher Basis, ein Entgelt an den Anbieter. Gehostete und hybride Systeme sind Mischformen. Im Kern ähneln gehostete lokalen Systemen. Sie werden jedoch auf angemieteten Servern betrieben. Hybride Systeme kombinieren Komponente der Cloud mit denen einer lokalen Infrastruktur. Letztlich handelt es sich bei der Wahl des richtigen Lizenzmodells um eine sehr komplexe und zugleich individuelle Entscheidung, die von jeder Gesundheitseinrichtung nach sorgfältiger Analyse der eigenen Anforderungen selbst getroffen werden sollte.