Spiele und Möglichkeiten am „Casual Friday“ und seine Bedeutung für Unternehmen
Es ist wieder Freitag. Das Wochenende steht vor der Tür und der üble Montag ist wieder weit weg. Das mag für Angestellte gelten, aber nicht unbedingt für Selbständige, die ständig arbeiten müssen und sich ihren „Freitag“ aussuchen können, besonders dann wenn das Tagessoll erfüllt ist. Auch für diesen Fall können Spiele und ein Ausgleich sinnvoll sein. Aber als Angestellter entscheidet der Chef darüber, wenn man nicht eigene Chef ist. Der „zwanglose Freitag“ ist ein in vielen Unternehmen praktizierter Ritus, also etwas, was immer wieder kommt und quasi eine „religiöse Tradition“ ist, um Orientierung und Erholung im Arbeitsalltag anzubieten.
Das ist für die Work-Life-Balance entscheidend. Der Chef erwartet davon eine höhere Arbeitsproduktivität in den Waren- oder Dienstleistung-Kette. Man weicht von der generellen Kleiderordnung ab und trägt luftige und legere Freizeit- statt der Geschäftskleidung. Meist gibt es aber auch Kompromisse aus beidem, dass man zum Beispiel ein Hemd ohne Krawatte trägt. Der „Casual Friday“ entstand in Kanada und in den USA in den 1950er Jahren in vielen Büros von großen Unternehmen und Banken. In Hawaii gab es einen „Aloha Friday“ ab 1966 und es wurde an diesem Tag gestattet, Hawaiihemden auf der Arbeit zu tragen. Ziel war die Erhöhung der Arbeitsmoral und damit der Produktivität. In Deutschland ist es teilweise üblich, dass die Angestellten einfach früher gehen können.
Wichtig ist vor allem bei einem sozialen Miteinander, dass ein Abstand zum Arbeitsalltag hergestellt wird. Die Angestellten müssen „vergessen“ können, damit sie sich auf eine neue Sache konzentrieren können. Das ist entscheidend auch für private Gespräche dann. Wichtig ist auch, dass die Hemmschwellen zwischen Chef und Angestellten fallen, ohne dass man Angst davor hat, dass man etwas sagt, was einem zum eigenen Schaden werden kann. Generell sollte man in einer lockeren Phase (Verzicht auf Alkohol) immer auch aufpassen, was man sagt. Manches davon kann ein Kündigungsgrund sein. Bei Ritualen ist es ein Übergang von einer alten Zeit in eine neue Zeit, das Wochenende. Der Raum und die Zeit dazwischen ist eine liminale Phase, in dem Aktivitäten am Freitag stattfinden können.
Wie kann diese Phase nun angenehm für Alle gestaltet werden? Es bieten sich Snacks und alkoholfreie Getränke zum Gespräch untereinander (in einem Aufenthaltsraum beispielsweise) an, um die Atmosphäre dann für Gesellschaftsspiele aufzulockern. Auch kleine Büro-Wetten auf den Ausgang eines aktuellen Sportevents ähnlich können für Abwechslung sorgen. Oder warum nicht mal eine Runde Roulette spielen? Das geht ohne Geld nicht nur online sondern auch mal offline.
Manchmal macht es vielleicht auch Sinn, die Angestellten in ein Lokal (zum Beispiel eine Bowlingbahn) einzuladen, außerhalb der Firma. Das kann besonders für den Abstand zum Arbeitsalltag entscheidend sein, den Anlass für den „Casual Friday“ in eine andere Räumlichkeit zu verlegen. Auch Sportspiele oder Wettkämpfe nur zum Spaß können ein Konkurrenzdenken untereinander vermeiden (anders als im Produktionsprozess vermutlich) und eine allgemeine Gleichheit zwischen allen Angestellten herzustellen. Gerade das kann die Arbeitsmoral heben und die Beliebtheit des Chefs steigern. Vielleicht wäre auch wichtig, dass dieser bei den Aktivität mitspielt, damit gewohnte Hierarchien aufgebrochen werden. Eine Regelmäßigkeit des „Casual Fridays“ kann auch für ein immerwährendes positives Gefühl sorgen, wofür aber auch Geldmittel bereit stehen müssen. Es gibt aber auch Angestellte, die mit der neuen Situation vielleicht nicht klar kommen und dann sollte man respektieren, dass diese zum Beispiel eher nach Hause möchten als sie zu einem Spieleabend einzuladen.